Beitrag von Angelina M. Wolf im Rahmen von 'ECOGNIZE geht Klimawandern' - ein Projekt von OIKOS Vienna
Ein essentieller Teil unserer Wanderung ist, uns ein Bild zu machen, wie bekannt die SDGs denn bereits in der österreichischen Gesellschaft sind, und wie schon fleißig an deren Erreichung gearbeitet wird. Wir schauen uns dabei ganz bewusst außerhalb der Bundeshauptstadt um, um zu beleuchten, was denn schon auf kommunaler Ebene passiert. Eine Untersuchung des deutschen Umweltbundesamtes ergab, dass fast 100 der insgesamt 169 Unterziele kommunalpolitisch relevant sind (vgl. Hartinger 2018, S. 2). Es lohnt sich also, in diesem Zusammenhang den Blick in Richtung Städte, Gemeinden und Bezirke zu lenken, sowie natürlich auf deren Bürger*innen.
In Innsbruck durften wir uns hierzu mit einer Institution unterhalten, die sich seit 20 Jahren unter dem Motto „global denken, lokal handeln“ mit der Umsetzung von Nachhaltigkeitsinitiativen in Gemeinden, Bildungseinrichtungen und Betrieben beschäftigt: dem Klimabündnis Tirol.
Wir wurden gleich mal mit einer Jause und Kaffee im neuen Büro des Klimabündnis im Herzen Innsbrucks empfangen. Sechs Damen nahmen sich Zeit, sich mit uns zu unterhalten, und waren erstmal total interessiert an unserer Wanderung.
Sie erzählten uns über ihre Arbeit, und welche große Rolle die SDGs dabei für sie spielen. Zum einen haben sie es sich zur Aufgabe gemacht, Wissen darüber an die Menschen zu bringen. So produziert das Klimabündnis Österreich Materialien zu den SDGs (wie zum Beispiel das handliche Booklet Globale Ziele san ned deppat, das wir immer mit dabei haben und verteilen) und veröffentlicht Beiträge dazu auf seiner Website. Zum anderen tragen die Veranstaltungen, Projekte und die Umweltbildung des Klimabündnis Tirol zu etlichen Zielen bei.
Um nur eines von vielen Projekten, an denen sie derzeit arbeiten, vorzustellen, möchten wir kurz auf die Initiative DoppelPlus eingehen. Wie der Name schon impliziert, handelt es sich hier um eine Win-Win-Situation, nämlich sowohl für teilnehmende Haushalte, als auch für das Klima. Volunteers werden hier geschult, Workshops an Haushalte mit geringem Einkommen zum Thema Klimaschutz und Energieeffizienzsteigerung in den Bereichen Wohnen, Heizen, Strom, Mobilität, Beschaffung und Ernährung zu geben. Was nämlich gut für das Klima ist, ist – anders wie oft angenommen – in vielen Fällen auch gut für das Geldbörserl.
Nach einem kurzen Blick konnten wir gemeinsam im Gespräch erarbeiten, dass mindestens 10 der 17 Ziele von einer solchen Beratung profitieren (Keine Armut, Kein Hunger, Hochwertige Bildung, Bezahlbare und Saubere Energie, Weniger Ungleichheiten, Nachhaltige Städte und Gemeinden, Nachhaltiger Konsum and Produktion, Maßnahmen zum Klimaschutz, Leben an Land, Partnerschaft zur Erreichung der Ziele). Würde man mehr Zeit investieren, so könnten bestimmt noch weitere Verbindungen erschlossen werden. Wenn eine*r von euch in Tirol lebt und Interesse hat auch Volunteer zu werden oder ein Energie- und Klimacoaching bei sich zu Hause in Anspruch zu nehmen, Infos dazu findet ihr hier: https://www.doppelplus.tirol/
Was uns mit dem Klimabündnis Tirol abgesehen von den SDGs verbindet, ist, dass wir alle täglich daran arbeiten den Österreicher*innen aufzuzeigen, dass ein nachhaltiger Lebensstil nicht mit Verzicht zu tun hat, sondern ganz viele Vorteile birgt. Wie gut sich das beispielsweise anfühlt ein Green Event zu organisieren, wo es megagutes vegetarisches Essen gibt, wie man gesund bleibt durch Fahrradfahren und gleichzeitig das Klima schont, oder wie erholsam und stressfrei es ist, einfach mal den Urlaub wandernd in Österreich zu verbringen, ohne vorher stundenlang zu fliegen.
Besonders gefreut hat uns zudem, dass unsere Gesprächspartnerinnen großes Interesse daran hatten, zukünftig den Impact ihrer Projekte mit Hilfe der SDGs zu kommunizieren und neugierig unsere Tipps aufnahmen. Wir hoffen, dass unser Gespräch für sie genauso befruchtend war wie für uns.
Wir sind dankbar für den Einblick den uns das Team vom Klimabündnis Tirol in seine Arbeit gegeben hat und hoffen noch ganz oft von ihnen zu hören.
Unserer Reise könnt ihr auf Instagram folgen.
Unsere genaue Route kann HIER gefunden werden.
"ECOGNIZE geht Klimawandern" wird durch einen Minigrant aus Mitteln der Europäischen Union (Projekt "Make Europe Sustainable For All") finanziell unterstützt. Mehr über das Projekt könnt ihr auf der Projektwebsite von Ecognize oder hier erfahren.
BILDER: Angelina und Sebastian
Sie lasen einen Blogbeitrag einer der Mitgliedsorganisationen von SDG Watch Austria. Die darin enthaltenen Meinungen sind keine Positionen von SDG Watch Austria oder von ÖKOBÜRO als Medieninhaber.
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