Eine Informations- und Diskussionsveranstaltung zur Schlüsseltechnologie Batterie am Tag der Umwelt (5. Juni)
Dieser Beitrag ist Teil des Blog-Schwerpunktes "PLANET – Schutz der Erde" im Mai 2023, eines von insgesamt fünf Schwerpunktthemen 2023, die sich jeweils den “5 Ps” der Agenda 2030 widmen. Mehr erfahren
Der Österreichische Gewerkschaftsbund und die Arbeiterkammer Wien laden am Tag der Umwelt, dem 05.06.2023, um 18 Uhr zu einer Veranstaltung zum Thema „Elektromobilität und globale Gerechtigkeit“ ein. Dabei soll Elektromobilität und insbesondere die dafür notwendige Schlüsseltechnologie Batterie in ihrer sozialen und ökologischen Dimension kritisch beleuchtet und der Schwerpunkt auf den einhergehenden hohen Ressourcenbedarf gelegt werden. Neben spannenden Inputs zu Menschenrechts- und Umweltrisiken in der Batterie-Wertschöpfungskette werden im Rahmen einer Podiumsdiskussion Stimmen aus dem akademischen, zivilen und wirtschaftlichen Bereich zusammengebracht.
Hintergründe zur Veranstaltung
Der Umstieg auf Elektromobilität gilt als zentraler Baustein der Mobilitätswende und wichtiges Instrument zur Erreichung nationaler und internationaler Klimaziele. Er soll einen erheblichen Beitrag zur Reduktion von Treibhausgassen leisten und damit auch SDG13 „Weltweit Klimaschutz umsetzen“ unterstützen. Ein zentraler Baustein, der die Mobilität der Zukunft maßgeblich vorantreiben wird und zusätzlich auch in der Energiewende eine bedeutende Rolle spielt, ist dabei die Batterie. Vielfach wird sie deshalb als „Schlüsseltechnologie des 21. Jahrhunderts“ bezeichnet.
Einhergehend mit den Bemühungen zur Mobilitäts- und Energiewende verzeichnet die Batterie einen enormen Nachfrageanstieg. Deren Wertschöpfungskette – von Rohstoffabbau und -verarbeitung, der Komponenten- und Zellproduktion, über die Modulherstellung bis hin zum Recycling – ist komplex, geografisch weit verstreut und mit erheblichen sozialen und umweltbezogenen Risiken verbunden. Den hohen Preis tragen vor allem jene Länder, die als zentrale Rohstoff-Lieferanten gelten, wie beispielsweise die Demokratische Republik Kongo oder die Länder des lateinamerikanischen Lithium-Dreiecks Chile, Argentinien und Bolivien. Menschenrechts- und Umweltverletzungen sind unmittelbar mit den für die Batterien notwendigen (kritischen) Rohstoffen wie Lithium und Kobalt verbunden. Exemplarisch müssen in diesem Zusammenhang Kinderarbeit, Vertreibung indigener Menschen, Verlust der Biodiversität und Förderung der Wasserknappheit genannt werden.
Wenngleich Batterien nachhaltige Entwicklung vorantreiben können, sind mit ihrer Herstellung somit auch unmittelbare Nachhaltigkeitsdilemmata verbunden. Negative Spill-Over-Effekte auf die Lebens- und Umweltsituation in den Rohstoffabbauländern, die auch SDG6 „Verfügbarkeit und nachhaltige Bewirtschaftung von Wasser für alle gewährleisten“ und SDG8 „Menschenwürdige Arbeit für alle fördern“ betreffen, rufen die Notwendigkeit hervor, Elektromobilität mit einer Sicht auf Ressourcenabhängigkeit und Ressourcengerechtigkeit zu beleuchten, gemeinsam zu diskutieren und erneut auf die Problematik aufmerksam zu machen.
Nochmal in Kürze die wichtigsten Informationen:
- Wann? 05.06.2023, 18:00 – 21:00 Uhr
- Wo? Österreichischer Gewerkschaftsbund, Johann-Böhm-Platz 1, 1020 Wien (Riverbox)
- Wer? Vertreter*innen aus dem zivilen, wirtschaftlichen und akademischen Bereich
- Für wen? Interessierte Öffentlichkeit
Text: Daniela Veigl
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