Klimawandern Fazit - wie es war mit den SDGs durch Österreich zu wandern.

Klimawandern - ein Rückblick und Fazit


Beitrag von Angelina M. Wolf im Rahmen von 'ECOGNIZE geht Klimawandern' - ein Projekt von OIKOS Vienna
 

Wahnsinn, wie schnell das geht, und schon hat einen der Alltag wieder eingeholt. Genau zwei Monate ist es jetzt her, dass Sebastian Gerlich und ich, Angelina Wolf, das Land in zwei Monaten zu Fuß durchquerten, um so auf die Sustainable Development Goals (SDGs) aufmerksam zu machen.

Nun ist es wohl Zeit für ein Fazit – sowohl auf persönlicher Ebene, als auch auf der Ebene des Projekts „Klimawandern“ in Bezug auf dessen Wirkung.  

Die eigene Blase verlassen

Voller Elan sind wir in die Wanderung gestartet und haben unsere kleine Blase in Wien verlassen. Eine Blase, in der Nachhaltigkeitsexpert*Innen oder- interessierte keine Seltenheit und die SDGs schon lange kein Fremdwort mehr sind. Besonders auf Grund unseres Studiums (Umwelt- und Nachhaltigkeitsmanagement) haben wir uns viel in solchen Kreisen bewegt. Besonders groß war daher unser Interesse, uns anzusehen, wie bekannt diese bunten Icons der SDGs denn tatsächlich schon sind.

Was wir nicht wussten war, wie einfach es doch ist, beim Wandern ins Gespräch mit den unterschiedlichsten Menschen zu kommen. Es lag wohl am zweiten Schuhwerk, an unseren Rucksäcken, dass man uns oft schon aus der Ferne als Weitwandernde identifizierte und uns regelmäßig fragte, wohin wir denn unterwegs wären. Sobald die Bemerkung: „Na Wahnsinn, aber ihr seid ja noch jung!!“ abgehakt war, ließen wir es uns nicht nehmen, nach der Bekanntheit der SDGs zu fragen. Das Gesamtergebnis ist mehr als ernüchternd:  die Personen, die wir am Berg trafen und Bescheid wussten, lassen sich an einer Hand abzählen. Um genau zu sein: an einem Finger.

Das anschließende Interesse an der Thematik war im Großen und Ganzen aber da. Auch wenn Bemerkungen wie „Achtung, jetzt wird die Werbetrommel gerührt“ nicht nur einmal fielen, und des öfteren unsere Gesprächspartner*Innen damit reagierten, uns aufzuzählen, wie sie sich im eigenen Leben für eine nachhaltige Entwicklung einsetzten. Im Großen und Ganzen  waren aber viele von der Aktion begeistert und freuten sich über ausführlichere Informationen zu den SDGs und den Hintergründen unserer Wanderung.

Unser Beitrag zum EU-Projekt „Make Europe Sustainable For All“

Das allgemeine Ziel des EU-Projektes, das wir mit unserem Klimawandern unterstützen wollten, war es, die 17 Ziele für eine nachhaltige Entwicklung über die Stadtgrenzen Wiens hinauszutragen. Die von uns hierfür gewählten Medien zielten eben genau darauf ab, auch Menschen außerhalb der bereits erwähnten Blase anzusprechen.

Neben den  Gelegenheiten, Menschen im Gespräch persönlich von den SDGs zu erzählen, schrieben wir fleißig Blogbeiträge für SDG Watch Austria und oikos Vienna und fütterten unseren Instagram Account (_wanndann_) mit lustigen und informativen Inhalten, so dass dieser schon bald die 200 Follower-Marke erreichte.  Die Tiroler Tageszeitung und die Vorarlberger Nachrichten veröffentlichten jeweils fast eine ganze Seite zu unserer Wanderung und unseren Beweggründen. Ein besonderes Highlight war für uns außerdem das Gespräch mit den Damen vom Klimabündnis Tirol.

Sozusagen den krönenden Abschluss stellte dann das Interview bei TEDxDornbirn dar. Unter dem diesjährigen Motto „Face it“ hatten wir die Möglichkeit vor 350 Zuschauenden die Dringlichkeit der SDGs, sowie unsere Verantwortung als Zivilgesellschaft für dessen Umsetzung, zu diskutieren.

Mein Fazit, diese Schritte gewagt zu haben

Rückblickend bin ich sehr froh, diesen Schritt (beziehungsweise die vielen, vielen Schritte) aus meiner Blase raus und quer durch das Land, gewagt zu haben. Ich bin nicht nur persönlich über mich hinausgewachsen, habe viel über meine Heimat und über mich selbst gelernt. Auch habe ich das Gefühl, dass wir mit diesem Projekt Menschen erreichen konnten, die sich vielleicht sonst nie mit der Thematik auseinandergesetzt hätten, ist sehr schön. Dadurch, dass wir die SDGs als die weit entfernt klingende „Globalen Ziele“ von ihrem Podest herunterholten, indem wir sie mit unseren eigenen Handlungsmöglichkeiten und Verantwortlichkeiten verknüpften, war es uns möglich die Inhalte auf Augenhöhe und in die Lebenswelt der Menschen hinein zu kommunizieren.

Abschließend kann ich nur sagen: Sollte sich jemand dafür interessieren, ein solches Projekt zu wiederholen, so kann ich das wirklich nur wärmstens empfehlen. Die eigene Blase zu verlassen birgt unglaubliches Potential!

Für Tipps und Tricks kann man mich auch gerne per Mail kontaktieren (info@ecognize.at) oder auf unserer Website vorbeischauen (www.ecognize.at).

"ECOGNIZE geht Klimawandern" wird durch einen Minigrant aus Mitteln der Europäischen Union (Projekt "Make Europe Sustainable For All") finanziell unterstützt. Mehr über das Projekt könnt ihr hier erfahren.


BILDER: Angelina und Sebastian 

Sie lasen einen Blogbeitrag einer der Mitgliedsorganisationen von SDG Watch Austria. Die darin enthaltenen Meinungen sind keine Positionen von SDG Watch Austria oder von ÖKOBÜRO als Medieninhaber.