myclimate stellt sich vor: Die gemeinnützige Organisation ist seit Kurzem Mitglied bei SDG Watch Austria und setzt sich für wirksamen Klimaschutz ein – global und lokal. Gemeinsam mit Partner:innen aus der Wirtschaft sowie Privatpersonen will myclimate durch Beratungs- und Bildungsangebote sowie eigene Projekte die Zukunft der Welt gestalten.
Die Umsetzung der myclimate-Klimaschutzprojekte erfolgt in der Regel in Entwicklungsländern, denn dort lässt sich durch vergleichsweise günstige Maßnahmen nicht nur das Klima schützen. Auch tragen diese Maßnahmen nachweislich zum Erreichen der Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen bei. Hierzu gehören beispielsweise die Bekämpfung von Armut, Hunger, Krankheit und Arbeitslosigkeit, die Verbesserung der Schulbildung oder auch die Verbesserung der Geschlechtergleichheit. Für das Klima spielt es keine Rolle, wo die Treibhausgasemissionen reduziert und eingespart werden; wichtig ist nur, dass diese in der Summe abnehmen.
Klimaschutzprojekt «Solarenergie für Bildung und Jobs»
Etwa 2,5 Milliarden Menschen, das entspricht rund einem Drittel der Weltbevölkerung, leben ohne zuverlässige Stromversorgung. Oft wird Kerosin als Brennstoff für die Produktion von Elektrizität verwendet, welches jedoch teuer und emissionsintensiv ist. In Tansania können Menschen durch das myclimate-Projekt an ihren Energiebedarf angepasste Solarpanele mit Batterie, Lichtquelle und einem Ladegerät für Mobiltelefone vergünstigt erwerben.
Die Mikrofinanzierungssysteme im Rahmen des Projekts helfen zusätzlich dabei, die Investition zu tätigen. Die Menschen sind nicht mehr vom Licht des Tag-Nacht-Rhythmus abhängig, Kinder können in den Abendstunden länger lernen, Erwachsene ein Zusatzeinkommen generieren. Die Installation erfolgt durch die lokale Bevölkerung, wodurch Arbeitsplätze geschaffen werden. Der Beitrag für den Klimaschutz beläuft sich aktuell auf rund 10 000 Tonnen CO2e-Einsparung pro Jahr (CO₂-Äquivalente (CO₂e) sind eine Masseinheit zur Vereinheitlichung der Klimawirkung der unterschiedlichen Treibhausgase).
Klimaschutzprojekt «Sauberes Trinkwasser für Schulen und Haushalte»
In vielen Regionen der Welt, speziell südlich der Sahara, besteht immer noch kein bzw. nur eingeschränkter Zugang zu sauberem Trinkwasser. Ohne chemische oder physikalische Behandlung des Wassers vor Verwendung als Trinkwasser oder zum Kochen besteht ein hohes Risiko für verschiedene Erkrankungen. In Uganda kochen rund 40 Prozent der Bevölkerung das Wasser vor Gebrauch ab, wobei überwiegend Brennholz genutzt wird. Daher werden große Waldflächen immer weiter abgeholzt. Zudem wird das Sammeln von Brennholz wegen längerer Distanzen zum Haus für die Menschen vor Ort zunehmend zeitintensiver.
Mit verschiedenen simplen, jedoch sehr effektiven Filtertechnologien hat myclimate bereits vielen Menschen den Zugang zu sauberem Trinkwasser ermöglicht und dadurch deren Lebensbedingungen deutlich verbessert. Aufgrund weniger Erkrankungen können Kinder beispielsweise regelmäßiger die Schule besuchen. «Früher mussten wir das Wasser mit chemischen Tabletten reinigen, da wir nicht genügend Wasser abkochen konnten. Es schmeckte schlecht, die Tabletten waren teuer und nicht immer verfügbar», erklärt Mulindwa Muhammed Noor, Schulleiterin der Kawempe Mbogo School. Die jährliche Reduktion an CO2e-Emissionen beläuft sich durch dieses Projekt auf rund 61.500 Tonnen.
Klimaschutzprojekt «Effiziente Kocher retten Lebensraum für letzte Berggorillas»
Ineffiziente Kocher mit Holz als Brennstoff verursachen in vielen Regionen der Erde große Probleme. Neben der Rauchbelastung durch den Verbrennungsprozess werden mit dem stetig zunehmendem Holzbedarf durch steigende Bevölkerungszahlen die umliegenden Ökosysteme, speziell die Regenwälder, gefährdet. Dies betrifft in Ruanda vor allem die Berggorillas, von denen es weltweit nur noch rund 1 000 Exemplare gibt.
myclimate arbeitet mit lokalen Akteur:innen zusammen und entwickelt effiziente, kostengünstige Kocher für die Bevölkerung. Diese reduzieren den Holzverbrauch um rund zwei Drittel, wodurch sowohl der Regenwald und damit die Berggorillas geschützt als auch die Lebensbedingungen der örtlichen Bevölkerung verbessert werden. Zeit- und Geldersparnisse durch geringeren Holzbedarf ermöglichen Frauen und Kindern andere Aktivitäten, fördern die Schulbildung und schaffen neue Arbeitsplätze, da die Kocher durch die Bevölkerung selbst hergestellt und installiert werden. Die deutlich geringere Rauchentwicklung in den Hütten verbessert die Lebensqualität und ganz maßgeblich die Gesundheit vor allem von Frauen und Kindern. Durch das Projekt können insgesamt 72 000 Tonnen CO2e pro Jahr eingespart werden.
Sie lasen einen Blogbeitrag einer oder mehrerer Mitgliedsorganisationen von SDG Watch Austria. Die darin enthaltenen Meinungen sind keine Positionen von SDG Watch Austria oder von ÖKOBÜRO als Medieninhaber.
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